Die Küstenhöhlenfrau aus Sizilien

Eine mutmaßliche Vorfahrin aus der Steinzeit ?

Die Grotta d’Oriente auf der italienischen Insel Favignana birgt ein faszinierendes Kapitel unserer prähistorischen Vergangenheit. Die Überreste der Frau Oriente C, die vor etwa 14.200 bis 13.800 Jahren lebte, gewähren uns seltene Einblicke in das späte Jungpaläolithikum. Obwohl Schlüsselknochen wie der Hüftknochen fehlen, deuten Knochenmessungen darauf hin, dass Oriente C weiblich war und zwischen 25 und 30 Jahre alt wurde.

Eine Analyse des Anbieters Genomlink zeigt, dass moderne Menschen wie wir eine DNA-Übereinstimmung von etwa 4,27 % mit Oriente C haben. Dies deutet auf eine mögliche Verwandtschaft hin. Wichtig ist, dass diese Übereinstimmung im Vergleich zu anderen Genomelink-Nutzern nicht besonders hoch ist. Dies unterstreicht die Komplexität und Vielschichtigkeit unseres genetischen Erbes. Die Tatsache, dass es einen festen Prozentsatz an Übereinstimmung gibt, ist an sich schon bemerkenswert, auch wenn er im Vergleich zu anderen Nutzern relativ niedrig ist.

In der Grotta d’Oriente wurden seit ihrer Entdeckung in den 1970er Jahren und weiteren Ausgrabungen im Jahr 2005 acht Sedimentschichten freigelegt, die Aufschluss über verschiedene prähistorische Epochen geben. Die Verbindung von Oriente C zu spätpaläolithischen Mittelmeerpopulationen und die Ähnlichkeit mit Individuen aus San Teodoro bei Messina, Sizilien, verdeutlichen unsere Verbindung zu den Menschen der Steinzeit.

Die Geschichte von Oriente C ist nicht nur ein Fenster in eine vergangene Welt, sondern auch ein Spiegel, der uns hilft, unsere eigene Geschichte zu reflektieren und zu verstehen. Sie zeigt uns, wie eng die Fäden unserer gemeinsamen Menschheitsgeschichte miteinander verwoben sind.